Menschenrechte im Israel-Palästina Konflikt

Samstag, 24.5. | 11:15 Uhr – 12:45 Uhr
In Kooperation mit

Im Rahmen des Symposiums widmet sich dieses Podiumsgespräch der Frage, wie Dehumanisierung im Israel-Palästina-Konflikt entsteht und fortwirkt – und welchen Beitrag Bildung, Dialog und Aktivismus zur Rehumanisierung leisten können. Nach einem Überblick über die aktuelle Kriegssituation und zentrale Aussagen des Amnesty Genozid-Berichts diskutieren Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Bildungsarbeit, wie sich Gewalt in Menschenbildern niederschlägt und wie Wege hin zu Empathie und gegenseitigem Verstehen aussehen können. Persönliche Perspektiven eröffnen neue Zugänge zu einem hochkomplexen Konflikt.


Ahmad Al Saadi

Sozialarbeiter sowie Referent im interreligiösen Dialogprojekt „Schalom und Salam“; aufgewachsen im palästinensischen Flüchtlingscamp Yarmouk in Damaskus und seit 2012 in Deutschland.

Ahmad Al Saadi stammt aus dem palästinensischen Flüchtlingscamp Yarmouk in Damaskus. Seine persönlichen Erfahrungen als Geflüchteter haben ihn früh mit Fragen von Identität, Exil und gesellschaftlichem Zusammenleben konfrontiert. Seit seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2012 ist er beruflich im Bereich der sozialen Arbeit tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Betreuung und Leitung von Flüchtlingsunterkünften in Sachsen sowie Stuttgart. Seit 2021 engagiert sich Ahmad im interreligiösen Dialogprojekt „Schalom und Salam“, das Brücken zwischen muslimischen und jüdischen Gemeinschaften baut. Ziel dieses Projektes ist es, durch Begegnung und Austausch Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Verständnis zu stärken. Ahmad ist überzeugt, dass Dialog und kulturelle Zusammenarbeit entscheidend dazu beitragen können, einen gerechten und nachhaltigen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu fördern. Ahmads persönlicher Hintergrund und seine beruflichen Erfahrungen bieten wertvolle Perspektiven zur Diskussion über Dehumanisierung, Rehumanisierung und Wege zu einer menschlicheren Zukunft im Kontext des Nahostkonflikts


Swetlana Nowoshenowa

Soziologin, Aktivistin und Mitgründerin von „Palestinians and Jews for Peace“; engagiert sich als jüdische Stimme in Deutschland gegen (De-)Radikalisierung und für Dialog im Kontext des Nahostkonflikts

Swetlana Nowoshenowa (sie/ihr) ist Soziologin und Aktivistin und klärt in der Bildungsarbeit über politische und religiöse (De-)Radikalisierung, Verschwörungsmythen und Desinformation auf. Sie ist Mitgründerin von „Palestinians and Jews for Peace“, organisiert Friedensdemonstrationen und Dialogveranstaltungen rund um den Nahostkonflikt und seine Auswirkungen in Deutschland.


Dr. Michael Schiffmann

Moderator – Linguist an der Universität Heidelberg, bekannt als Übersetzer politischer Autoren (u. a. Edward Said, Mahmoud Darwish) und als Autor/Herausgeber zu Themen wie dem Nahostkonflikt und dem US-Strafjustizsystem.

Dr. Michael Schiffmann (geb. 1957) ist Übersetzer, Herausgeber, Autor und Aktivist und unterrichtet Linguistik am Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg. Er schrieb ein Buch über den US- Todeshäftling Mumia Abu-Jamal und zahlreiche Artikel zu linguistischen, kulturellen und politischen Themen, insbesondere zum Justizwesen in den USA. Schiffmann übersetzte rund 50 Werke von Autor:innen wie Mumia Abu-Jamal, Noam Chomsky, Mahmoud Darwish, Angela Davis und Edward Said. Mit dem Nahostkonflikt beschäftigt er sich seit 50 Jahren. Er ist seit seiner Jugend politisch aktiv, ist Mitglied von Amnesty International und setzt sich seit vielen Jahren gegen die Todesstrafe, gegen Krieg, für soziale Gerechtigkeit und Frieden in Israel/Palästina ein.


Claire Shalayel

Langjähriges Mitglied von Amnesty International sowie aktiv in der KoGruppe „Israel und besetztes palästinensiches Gebiet / Palästina“

Claire Shalayel, seit 1992 Amnesty-Mitglied, ist 2024 der Länderkoordinationsgruppe Israel und besetztes palästinensisches Gebiet/Palästina von Amnesty International Deutschland beigetreten. Die Kogruppe besteht aus ehrenamtlichen Expert*innen, die deutschlandweit Aktionen zur menschenrechtliche Lage der Region koordinieren sowie als Referent*innen bei Veranstaltungen präsent sind. Weitere Schwerpunkte der Arbeit sind die Unterstützung und Motivation von Amnesty-Gruppen, zu dem Thema aktiv zu werden sowie das Teilen von Informationen auch über Amnesty International hinaus. Daneben ist Claire Shalayel Amnesty-Weiterbildnerin für Amnesty-Mitglieder in Lothringen (Frankreich) und hat 2021 das Gesellschaftsspiel „Déhudékoi?“ zu Menschenrechten entwickelt.