Psychedelische Therapieformen

Samstag, 24.5. | 9:15 Uhr – 10:45 Uhr

Was tun, wenn herkömmliche Therapien bei Depressionen nicht mehr helfen? Ein neuer Ansatz setzt auf psychedelische Substanzen. Christian Klein beleuchtet die Geschichte und laufende Arbeiten zu Psychedelika wie LSD oder Psilocybin, die Wahrnehmung, Denken und Gefühle tiefgreifend beeinflussen. Ziel ist es, diese Wirkstoffe als wirtschaftlich tragbare und zuverlässige Therapieoption zu etablieren. Moritz Spangemacher zeigt im Anschluss, wie psychedelisch assistierte Therapie klinisch angewendet wird, und präsentiert Ergebnisse der bislang größten deutschen Studie (EPIsoDE) zur Behandlung therapieresistenter Depressionen mit Psilocybin.


Prof. Dr. Christian Klein

Professor für Pharmazeutische Chemie an der Universität Heidelberg

Christian Klein forscht im Bereich antiviraler und neuropsychiatrischer Wirkstoffe. Seit 2019 entwickelt sein Arbeitskreis neue Wirkstoffe und Darreichungsformen für psychedelisch-assistierte Therapieverfahren. Er studierte Pharmazie in Bonn und Zürich. Seine Dissertation im Fach Pharmazeutische Chemie beinhaltete Arbeiten an der Univ. Bonn und der University of Illinois at Chicago und befasste sich bereits mit Substanzen, die chemisch eng verwandt sind mit Phenylethylamin-Psychedelika. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Univ. des Saarlandes und der ETH Zürich wurde er Nachwuchsgruppenleiter im Emmy-Noether-Programm der DFG. Seit 2007 ist er Professor für Pharmazeutische Chemie an der Uni Heidelberg.


Moritz Spangemacher

Assistenzarzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim

Moritz Spangemacher ist Assistenzarzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Er arbeitet in der Abteilung für Molekulares Neuroimaging unter Prof. Gerhard Gründer. Sein Schwerpunkt liegt in der klinischen Psychiatrie sowie der Forschung zu psychopharmakologischen Interventionen. Er war Psychotherapeut in der EPisoDE-Studie, einer Phase-II-Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit von Psilocybin bei therapieresistenter Depression. Zudem erforscht er Blut-Biomarker zur Vorhersage des Therapieerfolgs bei Ketamin-Behandlungen. Sein Medizinstudium absolvierte er an der LMU München, zuvor studierte er Philosophie an der Universität des Saarlandes.