Geteilte Erinnerungen – 50 Jahre Kriegsende in Vietnam
Freitag, 23.5. | 19:30 Uhr – 22:00 Uhr DAI Heidelberg
In Kooperation mit
Ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Vietnamkriegs spricht die Journalistin und Schriftstellerin Khuê Phạm mit dem Wissenschaftler Dr. Andreas Margara darüber, wie die Erinnerung an den Krieg bis heute Gesellschaften, Familien und Identitäten prägt. Der Krieg in Vietnam und seine Erinnerungskultur sind gekennzeichnet von unterschiedlichsten Perspektiven. In Vietnam wird das Kriegsende meist als Sieg und Befreiung gesehen, während es in den USA und für die im Ausland lebende vietnamesische Diaspora (Việt kiều) oft mit Trauma und Niederlage verbunden ist. Doch auch innerhalb dieser Gruppen gibt es individuelle Sichtweisen, die zeigen, dass Geschichte nicht allein auf Fakten beruht, sondern auch davon abhängt, wer sie erzählt und aus welchem Blickwinkel sie betrachtet wird.
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg (DAI) statt. Für Symposiumsteilnehmende steht ein Ticketkontingent zur Verfügung (Anmeldung erforderlich). Veranstaltungsort ist das DAI (Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg).

Dr. Andreas Margara
Historiker und Südostasienspezialist
Dr. Andreas Margara studierte Geschichte, Amerikanistik und Politik an den Universitäten in Mannheim und Heidelberg und promovierte 2022 in München über die deutsch-vietnamesischen Beziehungen. Während des Studiums war er als DAAD-Stipendiat am Goethe-Institut in Hanoi tätig. Zu seinen Schwerpunkten gehören Erinnerungskultur und Vergangenheitsaufarbeitung. 2012 veröffentlichte er das Buch „Der Amerikanische Krieg – Erinnerungskultur in Vietnam” und 2022 das Buch “Geteiltes Land, geteiltes Leid”. 2019 unternahm Dr. Andreas Margara als Historiker für die Sendung “Abenteuer Vietnam” des ZDF-Formats „Terra X” eine Film-Expedition nach Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt und in die Tunnel von Củ Chi. Heute leitet er die Marketingabteilung der Universität Mannheim.

Khuê Phạm
ZEIT-Redakteurin und Buchautorin
Khuê Phạm studierte Kommunikationswissenschaften am Goldsmiths College in London und Soziologie an der London School of Economics and Political Science. Nach ihrer Ausbildung an der Henri-Nannen-Journalistenschule hat sie 2009 als Politikredakteurin bei der ZEIT in Hamburg angefangen. 2019 wechselte sie zum ZEITmagazin. In ihren Büchern schreibt sie über das, was sie persönlich bewegt: die großen Themen Heimat und Identität. 2012 hat Khuê Phạm zusammen mit ihren Kolleginnen Alice Bota und Özlem Topçu „Wir neuen Deutschen” veröffentlicht, das von Einwandererkindern und ihrem Platz in Deutschland handelt. Ihr Debütroman „Wo auch immer ihr seid” ist eine literarische Annäherung an ihre eigene vietnamesische Familiengeschichte. Khuê Phạm gehört zu den Gründungsmitgliedern der Schriftsteller:innen-Vereinigung PEN Berlin.